Deinen Stundensatz zu berechnen kann viel einfacher sein als du denkst. In wenigen Minuten bekommst du eine bessere Vorstellung welcher Stundensatz, dich auch ernährt.
Du bekommst eine klarere Vorstellung mit welchem Stundensatz du welches Einkommen erzielen kannst und wie lange du dafür arbeiten musst.
Probier es einfach mal mit dieser Erstkalkulation, die ich dir hier zeigen möchte. Beantworte einfach folgende Fragen und schon hast du einen guten Richtwert.
Stundensatz berechnen Frage 1:
Wie viel willst du pro Monat netto verdienen?
Wie viel Geld soll dir als Lohn für deine Arbeit übrig bleiben, nach allen Kosten und Abzügen, netto auf die Hand. Oft wird das Unternehmerlohn genannt. Ich spreche hier von dem Betrag, den du als Angestellte(r) auf dein Konto bekommen würdest.
Die entscheidende Frage dafür ist: Wie viel Geld brauchst du oder willst du pro Monat für deine privaten Bedürfnisse z.B. Essen, Wohnen, Kleidung, Urlaub etc.
Die Kosten für dein Business wie Telefon, Internetzugang, Steuerberater, Büromiete brauchst du hier nicht zu berücksichtigen. Das sind betriebliche Ausgaben.
A = Frage 1
Als Unternehmerlohn will ich pro Monat: |
Wenn du es einfach willst, berechne deinen Stundensatz einfach mit der 3Minuten-Excel-Berechnung3-Minuten-Excel-BerechnungDann kannst du gleich zu Frage 2 gehen & musst hier nicht weiterlesen |
1. Berechne wie viel Umsatz du dafür brauchst
Nun berechnen wir, wie viel Geld du von Kunden bekommen musst, damit der gewünschte Unternehmerlohn für dich übrig bleibt.
Ein erprobtes Verfahren für einen ersten Richtwert ist dein Monatseinkommen zu verdoppeln. Ehrlich gesagt, ist das die Überschlagsrechnung, die viele Unternehmens- oder Steuerberater zu einer Erstbeurteilung der Situation verwenden.
Der Umsatz pro Monat
Wenn du € 1.600 im Monat verdienen willst, dann solltest du daher € 3.200 von Kunden bekommen bzw. an Kunden verrechnen. Das ist der Nettobetrag ohne Umsatzsteuer. Die Umsatzsteuer solltest du immer sofort abziehen, denn die Umsatzsteuer gehört nicht dir sondern dem Staat, du kassierst sie nur für ihn.
Berechnung von B:
Mein Umsatz pro Monat: |
Der Umsatz pro Woche
Weil die folgenden Überlegungen, auf die Woche bezogen am übersichtlichsten sind, berechnen wir nun den entsprechenden Wochenumsatz. Das ist ganz einfach, wir dividieren den Umsatz pro Monat durch vier. Bei unserem Beispiel ergibt das € 800 pro Woche.
Berechnung von C:
Mein Umsatz pro Woche |
Wann stimmt der Richtwert für diese Stundensatz-Berechnung?
Für Österreiche bist du mit dieser Überschlagsrechnung recht gut aufgestellt. Natürlich gilt es bei einer genaueren Berechnung auch die betrieblichen Kosten (z.B. Miete, Telefon, Fahrtkosten) zu berücksichtigen. In einer detaillierteren Berechnung habe ich die Zahlen für dich überprüft.
weiterlesen‘
Die Verdoppelung des Umsatzes stimmt bei folgenden Betriebskosten ziemlich genau.
Bei einem Ziel-Umsatz von € 2.000.- ergibt sich bei Betriebskosten von bis zu € 700.- ein Unternehmerlohn von mindestens € 1.000.-.
Ziel-Umsatz | Unternehmerlohn | Betriebskosten |
€ 2.000.- | € 1.000.- | € 700.- |
€ 3.000.- | € 1.500.- | € 900.- |
€ 4.000.- | € 2.000.- | € 1.100.- |
€ 6.000.- | € 3.000.- | € 1.400.- |
€ 8.000.- | € 4.000.- | € 1.800.- |
€ 10.000.- | € 5.000.- | € 2.200.- |
Wenn du weniger betriebliche Kosten hast, freue dich, dann bist du einfach auf der sichereren Seite.
Wenn du mehr als € 100.- drüber bist, nimm den darüber liegenden Betrag mal 12 und addiere ihn. Wenn deine Betriebskosten z.B. um € 200.- höher sind als der unten angegebene Wert, zählst du einfach € 2.400.- zum verdoppelten Unternehmerlohn dazu.
Stundensatz berechnen Frage 2:
Wie viele Stunden kannst du für oder mit Kunden arbeiten?
Entscheidend für den Stundensatz, den du brauchst um den errechneten Wochenumsatz zu erzielen, ist die Zahl der Stunden, die du deinen Kunden tatsächlich verrechnest – auf die Rechnung schreibst.
Verrechenbare Stunden
Überlege daher, wie viele Stunden pro Woche du tatsächlich mit und für Kunden arbeiten kannst oder willst. Erinnere dich, es läuft, es kommen so viele Kunden auf dich zu wie du betreuen kannst.
Nun kommen wir zum springenden Punkt. Oft gibt es einen großer Unterschied zwischen den Stunden, die wir für Kunden arbeiten und jenen, die wir in Rechnung stellen.
Sei ehrlich zu dir! Ziehe alle Zeiten ab, die du nicht an Kunden verrechnen kannst, wie z.B. Vor- oder Nachbereitungszeit, Wegzeiten etc. Das Ergebnis sind die verrechenbaren Stunden.
D = Antwort 2
So viele verrechenbare Stunden sind pro Woche für mich gut machbar: |
Der Realitäts-Check
Rechne mit maximal 50 % deiner gesamten Arbeitszeit, zu Beginn eher nur mit einem Drittel. Konkret bedeutet das: Wenn du pro Woche rund 40 Stunden arbeitest, rechne maximal 20 Stunden als verrechenbare Zeit. Den Rest brauchst du in den meisten Branchen für Administration, Verrechnung, Buchhaltung, Kundengewinnung, Fortbildung etc.
Das ist extrem wichtig!
Viele Stundensatzberechnungen scheitern genau hier. Wenn du hier mit zu vielen Stunden rechnest, kalkulierst du deinen Stundensatz zu niedrig. Dann hast du nur wenig Geld zur Verfügung obwohl du ständig arbeitest. Noch genauer erkläre ich das hier auf meinem persönlichem Blog.
Wenn du es einfach willst, berechne deinen Stundensatz einfach mit der >>> 3Minuten-Excel-Berechnung |
2. Stundensatz berechnen
Den Stundensatz zu berechnen ist jetzt kinderleicht. Dividiere einfach den errechneten Wochenumsatz (C) durch die Anzahl der Stunden, die du Kunden tatsächlich verrechnest (D). In unserem Beispiel sind das € 67.-, wenn wir von 12 verrechenbaren Stunden pro Woche ausgehen.
Berechnung E:
Mein Stundensatz: |
Wenn du willst, dass dich die Arbeit, die du liebst ernährt, ist das der Stundensatz, den du anstrebst.
Keine Bange wir reden ja nicht davon sofort, so viele Kunden zu betreuen. Doch wenn du es wagst davon auszugehen, dann fußen deine Stundensätze auf einer soliden Basis. Das bewahrt dich davor einen Stundensatz zu verrechnen, der dir nur Geldmangel beschert.
So jetzt hast du deinen Stundensatz berechnen. Hier kannst du testen, was dein Herz dazu sagt.